Das Programm des berühmten Neujahrskonzerts wurde vom diesjährigen Gastdirigenten Franz Welser-Möst und den Musiker:innen der Wiener Philharmoniker neu zusammengestellt, bewahrte aber dennoch die ursprüngliche Wiener Tradition. Dabei stahl Josef Strauss seinem Bruder Johann mit vier Walzern und ebenso vielen Polkas, die von Stücken der Familie Strauss, aber auch von weniger bekannten Werken von Carl Michael Ziehrer, Franz von Suppé und Josef Hellmesberger umrahmt wurden, die Schau.
Mit ihrem tadellosen Erscheinungsbild und ihrer unerschütterlichen Ernsthaftigkeit, die nur hin und wieder durch ein verschmitztes Lächeln aufgelockert wurde, übertrafen sich die Philharmoniker wie immer an Sorgfalt und Präzision, mit der sie dieses Konzert gestalteten, das zum dritten Mal von ihrem Landsmann Franz Welser-Möst geleitet und von hundert Radio- und Fernsehsendern aus aller Welt live übertragen wurde. Welser-Mösts unaufdringliches, freundliches Dirigat erinnert an Zeiten, als Willi Boskovskys gutmütiges Konterfei beim Neujahrsfrühstück vorm Fernseher zu sehen war.